Bibliotheksschließungen gefährden Bildungsgerechtigkeit

Bibliotheksschließungen gefährden Bildungsgerechtigkeit

Borromäusverein und Sankt Michaelsbund fordern die Erlaubnis zur raschen Öffnung der öffentlichen Büchereien in ganz Deutschland

Die öffentlichen Bibliotheken in Deutschland müssen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden dürfen, und zwar gleichermaßen in allen Bundesländern. Das fordern der Geschäftsführer des Borromäusverein e.V., Guido Schröer und der geschäftsführende Direktor des Sankt Michaelsbundes, Stefan Eß.

Bibliotheken  sind keine bloßen Freizeiteinrichtungen, auf die gut und gern bis auf Weiteres verzichtet werden kann. Für die Öffnung der Büchereien sprechen das Recht auf Bildung, die Entlastung für die Familien und die Chancengerechtigkeit insbesondere bei Kindern. Die über 3.000 Mitgliedsbüchereien der beiden katholischen Büchereiverbände leisten einen entscheidenden Beitrag zur Leseförderung und -kultur in Deutschland, und es hat nicht jeder das Geld, sich selbst oder seinen Kindern Bücher zu kaufen.

Öffentliche Bibliotheken sind in vielen Fällen in der Lage, die heutzutage erforderlichen Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Besucher kurzfristig umzusetzen. Dazu gehören beispielsweise die Markierung von Abstandshinweisen, das Tragen von Schutzmasken oder auch die Ermöglichung des Zugangs für eine nur begrenzte Anzahl an Besuchern gleichzeitig. Wo es nicht möglich ist, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen, werden katholische öffentliche Büchereien von sich aus von einer Öffnung absehen. Dass es darüber hinaus derzeit keine Veranstaltungen, wie Autorenabende oder Vorlesestunden geben darf, ist vollkommen klar.  Alle Maßnahmen, die wir bereits beim Einkaufen im Supermarkt erleben, sind auch in den öffentlichen Büchereien umsetzbar, um Kunden wie Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen.

Die haupt- und vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen stehen bereit und haben sich nach der Schließungsverordnung Mitte März bereits darauf gefreut, vielleicht sogar noch im April die Ausleihe wieder aufnehmen zu dürfen. Im Interesse der über 11 Millionen Besucher, die alljährlich in die katholischen öffentlichen Büchereien des Borromäusvereins und des Sankt Michaelsbundes kommen, sollten diese ihre für die Öffentlichkeit wichtige Arbeit unverzüglich wiederaufnehmen dürfen.