Buchausstellung mit „Bücher gegen das Vergessen“ und eine Autorenlesung am Freitag, 22. November um 19.30 Uhr in der Bücherei zu diesem Thema unter dem Motto „Büchereien lesen gegen das Vergessen“
Anlässlich des 91. Gedenkjahres der Bücherverbrennungen von 1933 präsentiert die Gemeindebücherei Kastl eine besondere Buchausstellung unter dem Leitwort „Bücher gegen das Vergessen“. Die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen waren der traurige Höhepunkt der „Aktion wider den undeutschen Geist“ und symbolisierten den Beginn einer Ära systematischer Verfolgung. Ab März 1933 wurden jüdische, marxistische, pazifistische und andere oppositionelle Schriftsteller*innen geächtet, um eine neue nationalsozialistische Erziehung voranzutreiben und ideologische Gleichschaltung zu erzwingen.
Diese Ausstellung erinnert daran, wie wichtig es ist, die Schrecken der Vergangenheit präsent zu halten – besonders heute, da antisemitische Übergriffe und Hassverbrechen weltweit erneut bedrohlich zunehmen.
Mit jedem Jahr sterben mehr Zeitzeugen, doch ihre Erlebnisse bleiben als Vermächtnis in Büchern und Geschichten erhalten. Romane und Biografien über bewegende Einzelschicksale sowie Sachbücher über die NS-Zeit und den Holocaust eröffnen uns Einblicke in das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Die Bücherei bietet zudem Kinder- und Jugendbücher, die diese Ereignisse sensibel und altersgerecht vermitteln.
Autorenlesung mit Kurt Tallert am Freitag,
22. November um 19.30 Uhr im OG der Gemeindebücherei
Neben der Buchausstellung „Bücher gegen das Vergessen“ lädt das Team der Gemeindebücherei zu einer Autorenlesung mit Kurt Tallert ein. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Büchereien lesen gegen das Vergessen“ und setzt im Gedenkjahr der Bücherverbrennungen vor 91 Jahren ein Zeichen: Büchereien sollen als Orte der Demokratie- und Wertebildung, der Toleranz und Nächstenliebe sowie als Einsatzorte gegen Antisemitismus, Extremismus und Rassismus sichtbar werden.
Er liest aus seinem Buch „Spur und Abweg“ lesen, in dem er die Verfolgungsgeschichte seiner Familie beleuchtet. Obwohl er selbst erst 37 Jahre alt ist, wurde sein Vater, Harry Tallert, von den Nazis als „Halbjude“ verfolgt. Kurt Tallert bietet eine einzigartige Perspektive auf die deutsche Geschichte: Sein Vater war bei seiner Geburt 58 Jahre alt und starb nur zwölf Jahre später. In „Spur und Abweg“ verwebt Tallert Vergangenheit und Gegenwart, Überliefertes und Verdrängtes und erzählt dabei nicht nur die Geschichte seines Vaters, sondern auch seine eigene. Dieses beeindruckende Debüt gewährt einen berührenden Einblick in das Leben einer Familie und hält zugleich unserer Gesellschaft den Spiegel vor.