Seine Leidenschaft ist die Bücherei – Feierstunde für 50 Jahren Leitung der Pfarr- und Gemeindebücherei Kastl von Georg Dürr
Als Georg Dürr mit 15 Jahren mit Reinhard Weigl und Michael Kneißl 1973 die 16 Quadratmeter große Pfarrbücherei im Benefizium übernahm, lag diese in einem Dornröschenschlaf. 50 Jahre später, an seinem Ehrenabend, ist die Gemeindebücherei Kastl eine der erfolgreichsten Büchereien in der ganzen Diözese Eichstätt.
Georg Dürr belegte mit ein paar wichtigen Daten seine Arbeit und die Geschichte der Bücherei. Im Jahr 1974 wurde die Pfarrbücherei per Vertrag zwischen Gemeinde und Pfarrei zur heutigen Gemeindebücherei zusammengefasst. 1978 wurde Georg Dürr alleiniger Büchereileiter, da Reinhard Weigl und Michael Kneißl beruflich aus Kastl weggingen. Das Büchereiteam bestand aus 8 Mitgliedern, heute sind es 25.
Sein Anspruch, immer am Puls der Zeit zu sein, trieb Georg Dürr über die Jahre an. So stellte die Gemeindebücherei als eine der ersten auf Computer um oder verlieh E-Books. Die Meilensteine und Erfolge sind lang. Dies wäre aber ohne ein großartiges Team und die Unterstützung der beiden Träger, der Gemeinde und Pfarrei Kastl sowie die außergewöhnliche Beratung durch den Sankt Michaelsbund nicht möglich, betonte Dürr mehrmals. Er bedankte sich für die jahrelange Unterstützung. Georg Dürr ist aber nicht nur Büchereileiter in Kastl, sondern auch Vorsitzender einer Bücherei-Arbeitsgemeinschaft im Landkreis Amberg-Sulzbach und Referent für Mitarbeiterausbildung in der Diözese Eichstätt. Seit kurzem ist er auch im Landesvorstand des Sankt Michaelsbundes Bayern e.V. vertreten.
All die Jahre machte er es der Gemeinde, Pfarrei und seinem Team nicht immer leicht, seinen Ideen und seinem Eifer zu folgen. Das wusste auch Bürgermeister Stefan Braun schmunzelnd zu berichten und gratulierte Dürr. Er habe mit seiner Bücherei 50 Jahre gemeinsam beschritten. Ein solches Engagement sei besonders. Auch deshalb sei er der Erste und nur einer von drei Trägern der Bürgermedaille in Silber, so das Gemeindeoberhaupt.
Pfarrer Johannes Arweck dankte seinem Büchereileiter fürs jahrzehntelange Engagement und meinte, dass die Bücherei für Offenheit, menschliches Miteinander, Bildung und Integration steht.
Vom Direktor des Sankt Michaelsbund Stefan Eß aus München gab es auch nur anerkennende Worte. Er betonte, dass der größte Verdienst Georg, genannt Schorsch, gelte, aber es dennoch keine One-Man-Show sei. Ohne ein funktionierendes Team wäre die Arbeit nicht möglich. Als Anerkennung überreichte er ein extra für ihn angefertigtes Kunstwerk, welches einen Engel zeigt. Unter den weit ausgebreiteten Flügeln ist neben verschiedenen Motiven ein Mensch mit einem großen Herzen zu sehen. Dieser Mensch stehe für ihn, so Eß. Diözesanbibliothekarin Martha Gottschalk dankte Dürr für seine Arbeit. Er ermögliche anderen Menschen durch seine Leidenschaft den Zugang zum Lesen, so Gottschalk.
Besondere Worte kamen vom Mitstreiter der ersten Stunde, Michael Kneißl. Er ließ es sich nicht nehmen seinem Freund aus Jugendtagen zu gratulieren und darauf hinzuweisen, „dass man mit der damaligen Bücherei einen Ort für Geist, Seele, Herz und Gemüt geschaffen hat“ und dass der Schorsch diesen Auftrag mit Herzblut die letzten 50 Jahre verfolgt hat. Witzige Anekdoten aus der Anfangszeit sorgten für viele Lacher.
Auch das Team hatte sich mit einer Rede und positiven Attributen, deren Anfangsbuchstaben das Wort Schorsch ergaben, für den Einsatz bedankt. S – wie Statistik, C – wie Charisma, H – wie Hartnäckigkeit, O – wie Organisation, R- wie Respekt,S – wie Sensibilität, C – wie Charakter und H – wie Heimatverbundenheit.
Ehrengäste v. l. n. r. Vom Leitungsteam Pia Graf, Bgm Stefan Braun, Leitungsteam Christa Kastner, vom Gründungsteam Michael Kneißl, Regina und Georg Dürr, Direktor Michaelsbund München Stefan Eß, Diözesanbibliothekarin Martha Gottschalk und Regina Weber vom Team.